Nordrhein-westfälische Schülerinnen und Schüler, die vor Abschlussprüfungen stehen, können ab dem 23. April 2020 wieder die Schulen besuchen. Doch auf die Frage, wie die dafür nötigen Rahmenbedingungen gewährleistet werden sollen, konnte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bei einer Sondersitzung des Schulausschusses keine Antwort geben.
„Die schwarz-gelbe Landesregierung lässt die Schulen in dieser Ausnahmesituation vollkommen allein. Ohne einheitliche Rahmenbedingungen ist Chaos vorprogrammiert“, kritisiert der Parteivorsitzende der Herner SPD, Alexander Vogt. „Ministerpräsident Laschet muss dringend landesweite Standards vorlegen, anstatt auf das Improvisationstalent von Schulleitungen zu setzen. In Zeiten einer Pandemie müssen der Gesundheits- und Infektionsschutz an erster Stelle stehen und nicht seine eigenen politischen Interessen.“
Theres Boneberger, Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der Stadt Herne, kennt die Fragen, die sich Herner Schulleiterinnen und -leiter jetzt stellen: „Wie steht es um die Lehrer-Schüler-Relation vor dem Hintergrund des Kontaktverbots? Gibt es überhaupt genug Raumkapazitäten für entsprechend kleine Lerngruppen? Stehen ausreichend einsatzfähige Lehrkräfte zur Verfügung? Wie soll die Einhaltung der Hygienemaßnahmen gesichert werden? Es ist unverantwortlich, dass die Landesregierung von CDU und FDP ein Datum zur Schulöffnung bekannt gibt, ohne vorab all diese offenen Fragen geklärt zu haben.“