Schnelltests statt Pooltests – überforderte Schulministerin muss umdenken

Überlastete Labore, kapitulierende Schulen und eine Zumutung für Familien – dazu führt die aktuelle Pooltest-Strategie der schwarz-gelben Landesregierung für Schulen in Nordrhein-Westfalen. Der Herner SPD-Chef Alexander Vogt fordert, schnellstmöglich wieder auf Schnelltests für alle Kinder umzustellen.

Angesichts der rasant steigenden Positivrate bei den PCR-Pooltests in Schulen von mittlerweile über 20 Prozent, hat das unter anderem für Herner Grundschulen zuständige Labor angekündigt, die nachfolgenden Einzeltests für Schülerinnen und Schüler nicht mehr in allen Fällen auswerten zu können. Die Herner SPD-Ratsfraktion hatte am Montag bereits vor der Mitteilung aus dem Labor darauf gedrängt, das Testverfahren an den Grundschulen  für die kommenden zwei Monate auf Selbsttestungen umzustellen. Die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will dennoch weiter auf Pooltestungen setzen. Erst am nächsten Tag sollen Schülerinnen und Schüler eines positiv getesteten Pools mit Schnelltests einzeln getestet werden. Das sorgt für Unmut bei Eltern, Kindern und Lehrpersonal.

„In der Praxis sorgt das Pooltest-Verfahren der NRW-Landesregierung zunehmend für Chaos. Sobald der Pooltest der Klasse positiv ausgewertet wurde, warten die Eltern oft bis zum nächsten Vormittag oder noch länger auf die Information, ob ihr Kind nun weiter zur Schule gehen darf oder nicht. Für die Alltagsplanung wird das besonders für berufstätige Eltern zur Zumutung, wenn man früh morgens noch nicht weiß, ob das Kind zuhause bleiben muss. Hinzu kommt eine katastrophal kurzfristige Kommunikation des NRW-Schulministeriums. Zum Teil werden abends nach 22 Uhr neue Schulverordnungen als E-Mail versendet, die bereits am nächsten Morgen umgesetzt sein sollen“, erklärt der Herner Landtagsabgeordnete Alexander Vogt die chaotische Lage.

„Die Landesregierung muss endlich auf Eltern und Lehrergewerkschaften hören und deren praxisnahe Vorschläge umsetzen. Wir schließen uns als Herner SPD den Forderungen an: Die derzeitige Test-Strategie der Landesregierung ist eine Zumutung für alle Beteiligten. Stattdessen sollten wir direkt auf zuverlässige Schnelltests statt auf Pooltests setzen“, fordert Vogt. „Das entlastet die Testlabore und führt zu einem sofortigen Ergebnis, welche einzelnen Schülerinnen und Schüler in der Klasse sich mit Corona infiziert haben.“